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Gebrochener Stabilisator, Crash und schleichender Plattfuß

Jacob Erlbacher im Prototype Cup Germany: Ein Rennwochenende zum Abhaken. Wenn ich den LMP3 unter diesen Voraussetzungen auf der Strecke halten kann und damit schnell bin, dann ist das richtig gut.

Text und Fotos: Present Your Business

Courtney Crone und Jacob Erlbacher beim Fotoshooting

Ein freier Testtag stand dem Fahrerduo Jacob Erlbacher (Böblingen) und Courtney Crone (USA) in Oschersleben zur Verfügung. Eine Herausforderung für die beiden, die diese Strecke mit einem LMP3 zuvor noch nie gefahren waren.
Rotphasen und ein gebrochener Stabilisator in der letzten Session raubten wichtige Trainingszeit. Da der Ginetta LMP3 ein Unikat ist, war die größte Herausforderung für das Team einen Ersatz für das gebrochene Teil schnellstens zu beschaffen. Ein Team am Hockenheimring konnte aufgespürt werden, dass das benötigte Ersatzteil hatte. So fiel das erste freie Training für den Böblinger und seine Teamkollegin am Freitagmorgen aus. Eine halbe Stunde vor dem zweiten und letzten Training kam das Teil an die Strecke und sicherte den beiden zumindest ein Training absolvieren zu können.

Q1 am Samstag bestritt Erlbacher. Eine Rotphase bremste den Böblinger auf seiner schnellen Runde aus. „Im Ginetta dauert es, die Vorderachse auf Temperatur zu bekommen, so kommen unsere schnellsten Zeiten erst gegen Ende zustande. In meinen letzten und schnellsten schlug wieder die rote Flagge zu. Das bedeutet ein Speed Limit von 80 km/h und ein abbrechen der Runde. Enttäuscht war ich, aber leider nicht mehr überrascht, da jede Session in dieser Rennserie offenbar mit einer roten Flagge und einem Abflug von jemandem beendet wird“, beschreibt Erlbacher das Ergebnis.

Jacob Erlbacher auf der Rennstrecke in Oschersleben

So startete der 22-jährige Böblinger von P13 ins Rennen. Es gelang ihm ein guter Start und zwei Plätze konnte er gutmachen, bevor er an Courtney Crone übergab. Weiter nach vorne ging es bedauerlicherweise nicht und so endete das erste Rennen für die beiden mit Platz14.
Am Sonntag bestritt Courtney Crone die Qualifikation. In den USA werden fast nie neue Reifen gefahren und so ist es kein leichtes für sie, mit neuen Reifen schnell zu fahren. Das hört sich vielleicht für den Laien sonderbar an, aber du musst wissen, wann der Reifen seinen Peak hat und wann du deine schnelle Runde setzen kannst. Wenn du das nicht kennst, wird es schwer“, erklärt Erlbacher.

Jacob Erlbacher bei der Abstimmung mit Karl David Jennings

Beim Start hatte Crone Kontakt mit der linken Front. Zwei Konkurrenten hatten sich vor ihr berührt und gedreht. Ausweichen war da nicht mehr drinnen. Sie musste in die Box, um die gesamte Front zu tauschen. „Wir konnten weiterfahren, aber ohne Chance, noch etwas zu erreichen. Vermutlich hatten wir uns durch den Unfall in der Startphase etwas in den hinteren Reifen gefahren. Ein schleichender Plattfuß war die Folge. Als ich den LMP3 von Courtney übernahm, war ich überrascht, wie schwierig es war, den Ginetta auf der Strecke zu halten. Jede Runde wurde es schlimmer, bis ich mehrfach durch die Tripple links gerutscht bin. Bei ca. 180 km/h kein Spaß quer durch eine Kurve zu rutschen. Ich musste in die Box, um Reifen und Hinterachse checken zu lassen. Der rechte Hinterreifen war platt. In den verbleibenden letzten Runden konnte ich dann erst so richtig performen und gute Zeiten setzen. P11 war alles, was noch einzufahren war. Ich habe alles gegeben, bin auch mehr als zufrieden mit meiner Leistung und das Wochenende war auf jeden Fall sehr lehrreich“, fasst Erlbacher zusammen. „Wir kommen auf jeden Fall dorthin, wo wir hinwollen. Die Frage ist nicht, ob wir auf das Podium fahren, sondern wann.“ Der Fokus ist klar, das Team motiviert und fähig abzuliefern. In Zandvoort /23.-25. Juni 2023 gibt es dazu die nächste Gelegenheit.

Jacob Erlbacher im Parc Ferme nach dem zweiten Rennen im Prototype Cup Germany

 

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