Finales Rennen mit Hindernissen
Der Ausfall von Uwe Ebertz und die Verkürzung des Rennens fordern dem Böblinger Jacob Erlbacher eine Menge ab.
Die Rennsaison 2022 ist vorbei und die gute Laune bleibt. So lässt sich das Jahr von Jacob Erlbacher bei Adrenalin Motorsport gut zusammenfassen. „Für mich war es ein sehr lehrreiches Jahr. Jedes Rennen musste ich mich auf neue Teamkollegen einstellen. Ich musste mir im Team erst meine Namen machen und das habe ich wohl geschafft.“, resümiert der talentierte Böblinger.
Matthias Unger, der Kopf des großen und erfolgreichen Motorsport-Teams, das auch in diesem Jahr den Meistertitel einfahren konnte, hatte Erlbacher die Möglichkeit gegeben im BMW 330i G20 die NLS (Nürburgring-Langstrecken-Serie) als auch das 24h-Rennen am Nürburgring fahren zu können und so sein Können unter Beweis zu stellen. „Jacob ist teamfähig, kann sich auf neue Stationen gut einstellen und seine Leistungskurve ging stetig weiter nach oben“, bestätigt Teamchef Unger. Der im Team beliebte 21-Jährige ist innerhalb dieser Saison zum „Einser“ Fahrer aufgestiegen und kann auf eine bunte Mischung an Fahrerkombinationen zurückblicken. Nach Matthias Malmedie teilte sich Erlbacher beim finalen Rennen der NLS nun das Cockpit der #482 mit BMW Motorsport Chef Markus Flasch. „Markus ist im freien Training viel gefahren um im Rennen seine Runden gut zu bestreiten. Es hat Spaß gemacht, wir haben uns prächtig verstanden und wir werden auch weiterhin in Kontakt sein. Das Rennen selbst ist leider unter einem schlechten Stern gestartet. Kurzfristig schied der dritte Fahrer auf der #482, Uwe Ebertz, aus. So musste Erlbacher auch seinen Stint im 4-Stunden-Rennen übernehmen.
„Das hat mir natürlich Spaß gemacht, aber leider wurde das Rennen wegen Nebel verkürzt und so war es ein Ding der Unmöglichkeit diesmal in Reichweite des Podiums zu kommen. Markus hat sich zwar von Runde zu Runde verbessert, aber um vorne mitfahren zu können bedarf es einfach mehr Praxis.“
Im Qualifying hatte ich leider keine freie Runde. Zu viele Unfälle und Code60s verhinderten das und so mussten wir von Platz 9 ins Rennen gehen. Der Start war gut und im ersten Stint kam ich auf Platz 4 vor. Markus hat dann seinen Stint gefahren und übergab mir den BMW auf Platz 6 liegend. Ich konnte bis zum Ende noch einen Platz gut machen. Mit den danach noch aufgerechneten Strafen, auch weil Ebertz nicht gefahren war, ist Platz 9 alles andere als befriedigend.
Die Rennsaison ist nun um und die Karten für 2022 werden neu gemischt. Erlbacher hat sich gut in Position gebracht, viele neue Kontakte aufgebaut und sein Können kontinuierlich gezeigt. Es ist das Gesamtpaket das einen guten Fahrer auszeichnet. Er muss schnell, konzentriert aber auch strategisch fahren können, das Material schonen und mit dem Team zurechtkommen. Auch hier ist eine direkte und gute Kommunikation erfolgsentscheidend. Jacob beherrscht diese Disziplinen und so wird sich noch zeigen welches Team sich diesen aufstrebenden Fahrer für 2022 sichern kann.
„Für mich stehen jetzt einige Sim-Racings an. Just for fun, aber auch um in diesem Bereich Fuß zu fassen“, erklärt Erlbacher seine aktuellen Aktivitäten. Breit aufgestellt zu sein ist wichtig und daran arbeitet der Böblinger mit eisernem Willen. „Motorsport ist mein Leben und Werksfahrer zu sein mein Ziel. Daran ändern auch erschwerte Bedingungen durch die Pandemie nichts.“
Markus Flasch: „Auf der Nordschleife Rennen zu fahren, ist für mich die ultimative Herausforderung im Motorsport. Am Steuer des BMW 330i war ich seit langem mal wieder der Lehrling. Das Team Adrenalin Motorsport und mein Fahrerkollege Jacob Erlbacher haben mir sehr geholfen und viele wertvolle Tipps gegeben. Jacob ist trotz seines jungen Alters fast schon ein alter Hase auf der Nordschleife. Ich wünsche ihm für seine weitere Karriere alles Gute!"
Das schreibt die Kreiszeitung Böblinger Bote:
Das schreibt die Sindelfinger Zeitung / Böblinger Zeitung: