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Jacob Erlbacher holt mehrere Titel im DMV GTC und Dunlop 60 und wird bester Junior 2019


Das Finale am Hockenheimring hat es bestätigt. Jacob Erlbacher ist nicht nur der beste Junior in 2019 sondern auch Klassensieger und somit Meister in beiden Rennserien. In der Gesamtwertung aller Klassen wurde der junge Böblinger Vizemeister im DMV GTC und zusammen mit Christoph Dupré Dritter im Teamrennen des Dunlop 60.

Es war spannend und es lag nicht nur daran, dass das Wetter seine herbstliche Vielfalt zeigte und es zwischen Regenschauern und Sonnenschein hin und herging, sondern auch der Punktestand war mehr als knapp in dieser Saison. Jacob Erlbacher, seit Ende August nun 19 Jahre jung, musste somit noch einmal richtig zeigen, was er kann. Kein Spaziergang bei regennasser Fahrbahn, wenig Erfahrung damit, und dem Druck natürlich die Meisterschaft gewinnen zu wollen.

Am Freitag ging es bei Regen in die Qualifikation und endete für Erlbacher auf P3. Die Platzierung für das erste Sprintrennen am Samstag. Im Zeittraining für das Teamrennen, dem Dunlop 60, fuhr Teamchef Christoph Dupré den Porsche 911 GT3 Cup mit der Nummer 1 auf die Poleposition.

„Die Erfahrung, im Regen zu fahren, fehlt mir halt noch. In Oschersleben bin ich zwar auf nasser Fahrbahn ein paar Runden gefahren, aber noch nicht bei starkem Regen so wie hier. Ich bin vier Runden gefahren, um zu wissen wie der Porsche sich verhält, aber nicht auf volles Risiko gegangen. Der Cup Porsche ist doch recht schwierig, im Nassen zu fahren, und hat mir einiges abverlangt, aber es hat soweit gut geklappt und ich bin wieder um eine Erfahrung reicher, “ so das Fazit von Erlbacher.

Um 16 Uhr ging es an den Start für das Teamrennen. Die Reifenwahl war noch nicht klar. Im Dupré Team entschied man sich aber in der Startaufstellung auf Regenreifen zu starten, denn die Strecke war nach dem vielen Regen noch sehr nass, also unmöglich mit Slicks zu fahren. Christoph Dupré konnte in seinem Stint einen satten Vorsprung herausfahren und übergab den Porsche in der Halbzeit an Erlbacher. Die Regenreifen blieben dran. Die Strecke begann zwar schon teilweise zu trocknen, war aber noch immer zu nass um den Porsche mit Slicks auf der Strecke zu halten. „Die ersten Runden konnte ich mit den Regenreifen echt gut fahren, doch die Strecke wurde dann doch recht schnell trocken und die Reifen begannen abzubauen. So musste ich immer wieder die Ideallinie verlassen, um die Reifen nass und kühl zu halten. Eine Erfahrung, die ich in die nächste Saison mitnehme“, so Erlbacher. Die Zeiten brachen zwar ein, aber ich konnte P1 halten und somit den Sieg für unser Team einfahren.

Am Samstag ging es um 9 Uhr ins Q2. Regen, nass und kalt. Keine guten Voraussetzungen, um Bestzeiten zu fahren, und so kam Erlbacher nach zwei Runden in die Box und entschied dadurch vom letzten Platz aus ins zweite Rennen zu gehen.

Um die Mittagszeit ging es ins erste Sprintrennen. Erlbacher im Dupré Porsche mit der Nummer 63. Die gesamte Mechaniker Crew hatte ihrem Junior „Jacob keep racing“ oben auf die Beklebung des Teams geschrieben. Loki das neue Dupré Maskottchen, eine Eigenkreation der 17-jährigen Joelle Stegmeier war mit an seiner Seite in der Startaufstellung und alle fieberten mit dem jungen Böblinger mit. Kurz vor den Start entschied man, mit Slicks zu starten. Der Start klappte gut, Erlbacher konnte einigen Drehern auf der Strecke vor ihm ausweichen und auch, Zeit gutmachen. Durch die Überrundungen der schnelleren Klassen verlor er aber immer wieder den Anschluss an seinen größten Konkurrenten Christof Langer und musste sich mit Platz 3 in diesem Rennen zufriedengeben.

Der Fokus lag nun auf dem letzten und entscheidenden Rennen. Mit der letzten Position in der Startaufstellung die denkbar schlechteste Ausgangslage für Erlbacher, der nun im Dupré Porsche mit der Nummer 1 an den Start ging. Die Strecke war soweit trocken. Ein Pluspunkt für Erlbacher.

Der Start klappte gut und Erlbacher konnte einen Lamborghini und McLaren hinter sich lassen, um dann die Verfolgung von Langer aufzunehmen. „Ich brauchte ganz schön lange, um an Langer soweit ranzukommen um im richtigen Moment in Angriffsposition zu sein. Die Überrundungen haben immer wieder das Aufholen hinausgezögert. Aber aufgeben war keine Option.“ Zwei Minuten vor Rennende war es dann soweit. In zwei Kurven täuschte Erlbacher das Überholen an, zog zurück und überraschte Langer, indem er auf der gegenüberliegenden Seite an dem vorbeizog. Nun galt es noch schnell am Teamchef Christoph Dupré vorbei zu kommen. Kaum Zeit, aber mit mächtigem Dampf unter dem Helm flog der Böblinger an seinen Teamchef heran und schaffte es tatsächlich noch in der letzten Runde in der Mercedes Arena an ihm vorbeizukommen und, für alle überraschend, die Ziellinie als Sieger in Klasse 3 zu überfahren.

„Jacob ist unter Druck wohl noch besser, als ich dachte“, grinste Christoph Dupré im Parc Fermé. Auch Christof Lange gratulierte dem Junior zu dem astreinen und fairen Battle. „Der Bessere von uns hat gewonnen und das war in diesem Rennen Jacob“, so Langers Fazit. Bei der Siegerehrung stand somit Erlbacher zwar verschwitzt, aber in bester Stimmung, ganz oben am Podest.

Abends ging es zur Meisterehrung ins gegenüber liegende Hotel. Zur Belustigung aller lief Erlbacher auch da seine Kilometer. Kaum saß er auf seinem Platz, rief in Serienveranstalter Ralph Monschauer zu einem weiteren Titel wieder nach vorne. „Den Namen vergisst wohl so schnell keiner“, meinte Mohnschauer am Ende. Viele Titel und mächtig viel Anerkennung von den anwesenden Profis wurde dem „Besten Junior der Saison 2019“ gezollt. Als Meister in beiden Rennserien der Klasse 3 konnte Erlbacher die Profis hinter sich lassen. In der Gesamtmeisterschaft musste er sich allerdings im DMV GTC mit dem Vizemeistertitel und im Dunlop 60 Teamrennen zusammen mit Christoph Dupré mit dem dritten Platz zufrieden geben. Aber in Betracht, dass er sich hier gegen Profis mit FIA Silber- bis Platinstatus behaupten konnte, ist auch das eine mehr als beachtliche Leistung. Das gesamte Dupré Motorsport Team wurde für die beste Teamleistung der Saison 2019 ausgezeichnet. Ein unschlagbares Indiz, dass Erlbacher auch mit der Wahl seines Teams ins Schwarze getroffen hatte.

„Die Saison 2019 war für mich der erste und wichtige Schritt in Richtung Profikarriere. Ich hatte sicher mit Dupré so ziemlich das beste Team, das ich mir hätte wünschen können. Ich möchte aber ganz klar in den Profisport kommen. In den nächsten Wochen werden wir uns im Team daher ganz intensiv diesem Thema widmen und entscheiden, in welcher Serie und mit welchen Auto ich in 2020 an den Start gehe.

 

Das schreibt die  Sindelfinger Zeitung / Böblinger Zeitung

Jacob Erlbacher holt sich als bester Junior mehrere Titel im DMV GTC und Dunlop 60 - Dupré Motorsport Team 2019

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