Jacob Erlbacher trotzt der Kälte und dem Nieselregen im Dupré Porsche
Bei Kälte und schwierigeren Streckenverhältnissen ist Erlbacher mit jeder Menge Erfahrung, einem P3 im Teamrennen und P4 im Sprintrennen in Hockenheim ins Ziel gekommen.
Eigentlich sollte es Frühling sein, aber der verabschiedete sich für die beiden Renntage und so ging es für Jacob Erlbacher im Porsche 911 GT3 Cup von Dupré Motorsport bei eisigen Temperaturen und Nieselregen in die Rennen. Eine besondere Herausforderung, der sich Erlbacher gegenüber sah. Der Porsche hat schon im Trockenen so seine Eigenheiten, die dem Fahrer einiges an Geschick abverlangt. Das steigert sich jedoch zunehmend bei schlechten Streckenverhältnissen wie Kälte und Nässe.
Im Training kam Erlbacher gut klar. „Mit jedem Mal in dem ich im Porsche sitze werde ich sicherer und es macht einfach mächtig Spaß, „so Erlbacher bevor es ins Teamrennen ging. Die Qualifikation für das Teamrennen fuhr Erlbacher. Nach zwei Aufwärmrunden fuhr er seine schnelle Runde, dachte, damit auf Platz 2 fahren zu können. „Leider wurde ich in der letzten Kurve von einem Audi einer schnelleren Klasse überholt, was mir die Rundenzeit kaputtmachte. Ich hatte mit P2 gerechnet und musste dann feststellen, dass es doch nur P3 geworden ist. “ Um noch einmal rauszufahren, war die Zeit zu knapp und so ging es für Erlbacher und Teamkollegen Donar Mundig von Position 3 ins Rennen der Dunlop 60.
Mundig fuhr den Start und konnte sich in der ersten Rennhälfte auf Platz 1 vorkämpfen. Nach dem Boxenstopp musste Erlbacher gegen Teamchef Christoph Dupré, der ihm im Nacken saß, gegenhalten. Das ließ sich zwar einige Zeit machen, aber der Teamchef zog letztendlich doch an Erlbacher vorbei. „Ich dachte, dass ich Jacob schneller kriege, aber der Junge ist schnell“, so Christoph Dupré. „Deshalb fährt er ja in meinem Team. Erlbacher hat die geringste Fahrpraxis von meinen Junioren, aber er ist nah dran mit seinem Können und wenn er sich weiterhin so konstant steigert, ist er vorne mit dabei.“
Erlbacher musste bis zum Rennende leider einen weiteren Platz abgeben. Thomas Langer nutzte den Boxenstopp, um neue Reifen aufzuziehen, war dadurch deutlich schneller als Erlbacher und so konnte der Böblinger den dadurch schnelleren Porsche nicht lange hinter sich halten. Auch Christoph Dupré zog alle Register, um Langer bis ins Ziel hinter sich zu halten. Mit Platz 3 und jeder Menge Erfahrung war Erlbacher und auch das Dupré-Team soweit zufrieden und ließ sich bei der anschließenden Siegerehrung feiern.
Am folgenden Tag stand das Sprintrennen am Plan. Erlbacher hatte in der Qualifikation das Déjà-vu. Der gleiche Audi in der gleichen Kurve und wieder war seine Rundenzeit dahin.
Von Platz 4 musste Erlbacher ins Rennen und das gestaltete sich unter noch widrigeren Wetterbedingungen als äußerst schwierig. Schon in der Einführungsrunde kam es zum Dreher einer Corvette, die einen unbeteiligten Audi von der Strecke fegte und somit das Rennen vor dem eigentlichen Start abgebrochen werden musste. Nachdem die Strecke von den herumliegenden Autoteilen befreit war, ging es los. Mit kalten Slicks konnte sich Erlbacher im Halbnassen gut behaupten und kam gut weg.
Einen Platz machte er dabei gut. Die Überrundungen der stärkeren Klassen gestalteten sich als schwierig. Ein Audi, der Erlbacher kurz zuvor überholt hatte, kam in der Spitzkehre ins Schleudern und drehte sich. Erlbacher konnte sich noch vorbei retten und sorgte beim Moderator im Livestream mit dieser gut gemeisterten Aktion für Schnappatmung. „Dieser Dreher von dem Audi hat mich kalt erwischt, aber ich bin froh, so schnell reagiert zu haben. Ich hatte mich im Windschatten des Audis gerade herangesaugt und nicht damit gerechnet, dass der sich der plötzlich vor mir verabschiedet. So etwas lässt sich nicht üben, das muss man erlebt haben.“
Vermeintlich als Dritter kam Erlbacher ins Ziel. Leider wurde ein Porsche, der Platz drei in der Gesamtwertung dieses Rennens einfuhr, in der Klasse herabgestuft und somit rutschte Erlbacher auf Rang Vier zurück. So ging Erlbacher dann doch ohne Podestplatz aus dem Sprintrennen, aber mit jeder Menge an wichtigen Erfahrungen. In den anstehenden Rennen werden Ihm diese sicher zu Gute kommen, da ist sich auch Teamchef Christoph Dupré sicher.
„Gegen Rennende fuhr ich meine schnellsten Rundenzeiten. Das zeigt mir, dass ich den Porsche immer besser verstehe und unter Kontrolle bekomme. Es fühlt sich echt gut an und ich freue mich bereits jetzt auf den Red-Bull-Ring und die nächsten Renntage Ende Mai. In Österreich kommt auch der Teil meiner Familie, der in Wien wohnt, freut sich der gebürtige Österreicher.
Das schreibt die Kreiszeitung Böblinger Bote:
Das schreibt die SZBZ: