Kerpen: Jacob Erlbacher beendet das finale Rennen auf Platz 9
Am 23. und 24. Juni fand am Erftlandring in Kerpen das zweite Rennwochenende zur Rotax Max Challenge Germany statt. In der Rotax Senior Klasse, der teilnehmerstärksten Klasse dieser Kart-Serie, kam es leider in allen drei Rennen zu mehreren Unfällen. Erlbacher konnte sich trotzdem weiter nach vorne arbeiten.
Das Training musste freitags für Erlbacher ausfallen. Der angehende Produktdesigner hatte die Abschlusspräsentation seines in einem vierwöchigen Praktikum erarbeiteten Transportation Konzepts namens „SOLAR SAILOR 2080“ und konnte sich so erst am Samstag ins „Renngetümmel“ auf der legendären Kart-Rennstrecke, auf der neben vielen anderen auch Michael Schuhmacher seine Karriere begann, werfen.
Jacob Erlbacher ist erstmals Teilnehmer in dieser anspruchsvollen und hart umkämpften Rennserie mit dem Nees-Kart-Racing-Team und Max Wissel als Coach und Techniker am Start. Das Kart wurde in den drei Trainingseinheiten für die Strecke am Erftlandring optimiert. Das Training lief gut und eine Top Ten Platzierung schien im Bereich des Möglichen zu liegen. Dann startete er 17-jährige Böblinger ins Qualifying. Im Zeittraining hatte Erlbacher leider keine freie Runde und so musste er sich mit einer Zeitdifferenz von nur 0,619 Sekunden auf den Erstplatzierten mit dem achtzehnten Startplatz für das erste Rennen zufriedengeben. „Unglaublich wie eng die Zeiten der Teilnehmer in dieser Klasse zusammen liegen. Schlechte Fahrer gibt es da keine. Eine große Herausforderung und keine Garantie, vorne mitzufahren“, so Erlbacher.
Im Mittelfeld zu starten birgt bei einem Rennen, bei dem 33 Starter zeitgleich losfahren, immer ein enormes Unfallrisiko. Der Start verlief für Erlbacher aber gut und so kämpfte er sich von Platz 18 unter die Top 10 vor. Das schaffte er mit schnelleren Rundenzeiten, als an der Spitze gefahren wurde. Kurz vor Ende des ersten Rennens kam es vor Erlbacher zu einem Unfall, aus dem er zwar heil herauskam, aber viele der Plätze wieder verlor und die letzten Runden mit einer verbogenen Lenkstange fahren musste. Auf Platz 17 ging es damit durch das Ziel. Wegen vieler Zeitstrafen, die wegen diverser Vergehen für dieses Rennen verhängt wurden, rutschte Erlbacher weiter vor auf Platz 14.
Somit startete Erlbacher von Startplatz 14. Auch wieder in der Mitte, was ein hohes Maß an Konzentration und Glück abverlangt, um unfallfrei die erste Runde zu überstehen. Erlbacher schaffte es, sich lange aus diversen Kämpfen und den dadurch verursachten Unfällen herauszuhalten, hatte aber trotzdem Pech. Der Schmutz, der durch einige „Ausritte“ von anderen Fahrern auf die Strecke gebracht wurde, wurde im schließlich zum Verhängnis. Er kam von der Strecke ab, schoss über den Schotter, weiter über den Rasen, hob ab, landete zwar auf allen Rädern, fuhr sich aber den Spoiler seines Karts ein. Neben den Plätzen, die er durch diese Aktion verlor, kam auch noch eine 5 Sekunden Strafe wegen eingeklapptem Spoiler dazu. „Es ist egal, wie es zum Einklappen des Spoilers kommt. Ist der drinnen, gibt es diese Zeitstrafe, da gibt es kein Recht auf Einspruch. Das ist eben doppeltes Pech“, so Erlbacher
Von Platz 21 ging es daher ins dritte und letzte Rennen an diesem Wochenende. Nach so vielen Rückschlägen hatte der Böblinger mehr als genug Adrenalin und sicher auch Ärger unter dem Helm, denn er zauberte sich von dieser äußerst schlechten Ausgangsposition auf Platz 9 nach vorne.
„Schade dass s einfach nicht laufen wollte, aber Kerpen ist eine schwere Strecke, die kaum Möglichkeiten zum Überholen bietet und so sind die Abschnitte, wo es möglich ist, verdammt hart und gefährlich, denn jeder versucht, natürlich nach vorne zu kommen, und irgendwann fehlt auf der Strecke der Platz.“
Leider war das Wochenende von Unfällen überschattet. Ein Verunglückter musste mit dem Helikopter ausgeflogen werden. Eine Vorsichtsmaßnahme, da es den jungen Fahrer an der Wirbelsäule erwischt hatte.
„Ich bin froh, dass ich soweit heil geblieben bin, und wünsche allen, die in welcher Art auch immer Verletzungen davon getragen haben, dass sie bald wieder fit sind, denn es hat leider sehr gute Fahrer und eine Teamkollegin von mir erwischt. Ich liebe den Kampf um jeden Platz, aber es muss fair zugehen und das war leider an diesem Wochenende nicht immer der Fall“.
Drei Rennen stehen aus. Der Böblinger steht aktuell auf Platz 15 in der Gesamtwertung. Wenn es so wie im letzten Jahr läuft, besteht noch Hoffnung. Immerhin hatte Erlbacher 2017 mit 3 Rennen seinen fünften Platz in der Gesamtwertung eingefahren. Also Gas geben und weiter machen, das ist die Devise.